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3 Tage in Reykjavík – Highlights & Geheimtipps für deinen Städtetrip

Reykjavík ist viel mehr als nur ein Zwischenstopp auf dem Weg zur isländischen Natur. Die kleine Hauptstadt ist bunt, kreativ, nordisch und gleichzeitig erstaunlich herzlich. Wer glaubt, dass man in Reykjavík „schnell alles gesehen“ hat, verpasst die vielen kleinen Geschichten, Begegnungen und Ecken, die diese Stadt zu einem echten Erlebnis machen. Drei Tage reichen aus, um einen authentischen Eindruck zu bekommen – wenn man sich treiben lässt und die richtigen Stopps kennt.

 

Der erste Tag beginnt am besten mit einem Besuch der Hallgrímskirkja, der größten Kirche des Landes und gleichzeitig ein Wahrzeichen Reykjavíks. Schon von außen beeindruckt sie durch ihre ungewöhnliche Architektur, die an isländische Basaltsäulen erinnert. Im Inneren ist sie schlicht und hell gehalten – typisch nordisch. Wer mit dem Fahrstuhl in den Turm fährt, wird mit einem weiten Blick über die Stadt, den Atlantik und bei klarem Wetter bis zur Halbinsel Snæfellsnes belohnt. Von dort aus führt die Skólavörðustígur, auch bekannt als Regenbogenstraße, hinunter ins Zentrum. Diese Straße ist ein Paradies für alle, die gern bummeln und stöbern: kleine Läden mit handgemachtem Schmuck, isländischen Strickwaren, Kunst und Design wechseln sich mit Cafés und Galerien ab. Am Nachmittag lohnt sich ein kulinarischer Einstieg in die isländische Küche – ob in einem kleinen Restaurant mit traditioneller Hausmannskost oder in einem modernen Street-Food-Lokal mit kreativer Note. Reykjavík bietet für jeden Geschmack das passende Angebot.

 

Am zweiten Tag wird es kulturell. Die moderne Konzerthalle Harpa ist nicht nur architektonisch ein Meisterwerk aus Glas und Licht, sondern auch ein offener Raum für alle, die neugierig auf Kunst und Musik sind. Wer tiefer in die Geschichte eintauchen möchte, findet im Nationalmuseum Islands viele spannende Einblicke in die Entwicklung des Landes – von den ersten Siedlern bis in die Gegenwart. Für alle, die moderne Kunst lieben, ist das Reykjavík Art Museum oder das Ásmundarsafn eine tolle Alternative. Ein besonderes Erlebnis ist FlyOver Iceland – ein immersiver Flug über das ganze Land mit riesiger Leinwand, Wind- und Duft-Effekten. Zwar etwas touristisch, aber dennoch beeindruckend. Der Nachmittag gehört dem alten Hafen und der angrenzenden Grandi-Halbinsel. Hier, wo früher Fischkutter und Werften dominierten, haben sich heute kleine Manufakturen, Concept Stores, Galerien und Cafés angesiedelt. Es riecht nach frischem Fisch, geröstetem Kaffee und salziger Seeluft. Wer mag, startet von hier zu einer Whale-Watching-Tour. Der Abend wird typisch isländisch: mit einem Besuch in einem Thermalbad. Die moderne Sky Lagoon bietet eine Wellness-Erfahrung mit Infinity Pool direkt am Meer. Wer es bodenständiger mag, besucht eines der öffentlichen Schwimmbäder wie das Laugardalslaug – hier baden die Isländer selbst, plaudern im heißen Becken und lassen den Tag ausklingen. Wichtig dabei: vorher nackt und gründlich duschen – das ist Pflicht in Island und Ausdruck von Respekt.

 

Am dritten Tag ist Zeit für Entschleunigung. Der Morgen beginnt entspannt mit einem Frühstück in einem der gemütlichen Cafés der Stadt, etwa in der traditionsreichen Bäckerei Sandholt. Danach lohnt sich ein Spaziergang am Stadtsee Tjörnin, vorbei am Rathaus und bunten Häusern, in Richtung Botanischer Garten. Gerade im Sommer zeigt sich hier eine überraschend vielfältige Pflanzenwelt – mitten in der Stadt. Als besonderes Highlight wartet anschließend Perlan, ein kuppelartiges Gebäude mit 360°-Aussichtsplattform. Von hier oben liegt dir ganz Reykjavík zu Füßen. Im Inneren befinden sich spannende Ausstellungen zur isländischen Natur, darunter ein begehbarer Gletscher und multimediale Installationen. Bevor es ans Kofferpacken geht, bietet sich noch ein kleiner Souvenirbummel an. Statt auf die üblichen Magneten und Trolle zu setzen, lohnt es sich, nach handgestrickten Lopapeysa-Pullis, Naturkosmetik aus isländischen Kräutern oder Musik und Literatur von lokalen Künstlern Ausschau zu halten. Wer mehr Zeit mitbringt, kann den Aufenthalt mit einem Besuch in einem der ungewöhnlicheren Museen wie dem Phallusmuseum ergänzen oder auf eigene Faust Street Art entdecken – Reykjavík ist voll davon. Zum Abschluss darf auch der beste Hot Dog der Welt nicht fehlen. Außergewöhnlich lecker!

 

Reykjavík ist klein, aber voller Leben. In drei Tagen kann man viel sehen und erleben, ohne sich gestresst zu fühlen. Die Stadt ist modern und traditionsbewusst, freundlich und ein bisschen verrückt – genau wie Island selbst. Wer sich Zeit nimmt, die kleinen Details zu entdecken, findet hier das authentische Islandgefühl – nicht zwischen Gletscher und Vulkan, sondern zwischen Café, Badeanstalt und Kunstgalerie.

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