Island im Herbst ist ein Geheimtipp für alle, die das Land abseits der Hauptsaison erleben möchten. Während im Sommer die Insel voller Leben ist und unzählige Besucher anzieht, beginnt ab Ende August langsam eine ruhigere, stimmungsvollere Zeit. Die Tage werden kürzer, das Licht bekommt diesen besonderen goldenen Glanz und die Natur zeigt sich in leuchtenden Herbstfarben.
Das Wetter im Herbst kann zwar wechselhaft sein, aber es gibt viele schöne Tage, an denen man die Landschaft noch in vollen Zügen genießen kann. Typisch sind Temperaturen zwischen fünf und zehn Grad, wobei es nachts durchaus schon zu Frost kommen kann. Regen und Wind gehören wie immer in Island dazu, aber gerade im September und Oktober gibt es oft längere sonnige Phasen. Ein besonderes Highlight ist, dass ab Ende August die Nächte wieder richtig dunkel werden und damit die Saison der Nordlichter beginnt.
Als ich selbst im Herbst durch Island gereist bin, war ich überrascht, wie angenehm das Klima noch war. Tagsüber lag die Temperatur meist um die acht Grad, oft schien die Sonne, und das Wandern war dadurch besonders angenehm. Nachts kühlte es manchmal bis unter den Gefrierpunkt ab, doch mit der richtigen Kleidung war das kein Problem. Gerade die klare Luft und die frischen Morgenstunden hatten ihren ganz besonderen Reiz.
Auch die Natur verändert sich im Herbst deutlich. Die moosigen Flächen, Birken und Sträucher beginnen in Rot-, Orange- und Gelbtönen zu leuchten, die in einem faszinierenden Kontrast zu den dunklen Lavafeldern und den ersten schneebedeckten Gipfeln stehen. Viele Vogelarten machen sich jetzt auf den Weg in den Süden; die Papageientaucher sind ab Mitte August schon verschwunden, dafür ziehen andere Arten in großen Schwärmen vorbei. Diese Übergangszeit zwischen Sommer und Winter hat ihren ganz eigenen Zauber.
Neben der Natur spielt auch das kulturelle Leben eine Rolle. Ende September findet in Reykjavík das renommierte Filmfestival RIFF statt, das internationale Gäste und spannende Produktionen anzieht. Anfang Oktober wird jedes Jahr der Imagine Peace Tower auf der Insel Viðey zu Ehren von John Lennon entzündet, ein Lichtspektakel, das über den Himmel von Reykjavík strahlt. Dazu kommen Veranstaltungen wie das Reykjavík Jazz Festival und viele kleinere kulturelle Highlights, die den Herbst noch abwechslungsreicher machen.
Für mich ist Island im Herbst eine der schönsten Reisezeiten. Die Insel ist spürbar ruhiger, da nicht mehr so viele Touristen unterwegs sind, und die Preise für Mietwagen und Unterkünfte sind meist günstiger als im Hochsommer. Gleichzeitig bietet die Natur ein einzigartiges Farbspiel, die Temperaturen sind angenehm genug, um viel draußen zu unternehmen, und mit etwas Glück tanzen schon die Nordlichter über den Himmel. Mein persönliches Fazit: Island im Herbst verbindet das Beste aus Sommer und Winter und ist ein Erlebnis, das ich jedem ans Herz legen kann.
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